Neben dem Wasser war auch die gleichmäßige Abfolge der Jahreszeiten (Kisetsu Kotai) im alltäglichen, meist bäuerlichen, Leben im alten Japan von extremer Bedeutung. Man sagte, dass sie von den Göttern der Berge (Yama-no-kami) beherrscht werden, die im Frühjahr die Täler hinabkamen und auf den Reisfeldern zu Göttern der Felder wurden (Ta-no-kami), um im Herbst wieder in die Berge und ihre ursprüngliche Gestalt zurückzukehren.

Günstig stimmende Rituale und Feste begleiteten die Ankunft und den Fortgang der Götter der Berge: lange Fackelprozessionen, die einem "Feuerwasserfall" oder einem "aufsteigenden Drachen" glichen, begleiteten sie symbolisch auf ihren Reisen von und zu den Bergen. In den Dörfern wurden ihnen zu Ehren Fackeln an den Hauseingängen und Feuer in den Kaminen entfacht. Das Feuer symbolisierte die Rückkehr, den wiederkehrenden Zyklus der Jahreszeiten und der Läuterung, die Desinfizierung der Felder von Parasiten und schädlichen Insekten. Diese Zeremonie (Taimatsutaki) wurde auf den Mendozan-Bergen zelebriert (Berg der dreitausend Fackeln) und es nahmen die jüngsten Familienmitglieder teil, die eine Fackel aus Kiefernholz trugen, am Wegrand zum Berggipfel aufstellten und entfachten. Anschließend liefen die Teilnehmer zum schnellen Rhythmus der Trommeln den Berg hinauf oder hinunter, um den Auf- oder Abstieg der Götter symbolisch darzustellen.

Die Götter der Berge und der Felder besaßen gleich starke aber kontrastierende Kräfte und Mächte, die symbolisch die Kontraposition der entgegengesetzten Elemente darstellten: Wasser und Feuer, Himmel und Erde, Heiliges und Profanes, die abwechselnd den Lebenszyklus herbeiführen.

Das Wasser repräsentiert die magische Kraft, die den Geist aus dem Himmel herabsteigen lässt, damit er sich in den Wesen der Erde verkörpert und ihnen das Leben schenkt, während das Feuer als übernatürliche Kraft den Geist von den irdischen Körpern befreit, um ihn wieder in den Himmel emporsteigen zu lassen. Für die Feuerwehrmänner war die Drachentätowierung, das Symbol des Wassers, vor allem ein Amulett zum Schutz vor dem entgegengesetzten Element, dem Feuer.

Dieser Glaube verdeutlicht sich auch in ihren Zeremonien, wonach sie eine Schnur in Brand setzen und sie durch die Luft wirbeln, um das Wasser zu "provozieren" und herbeizulocken.

Da alle Götter der japanischen Mythologie eine gute und eine schlechte Seite besitzen - die nicht gegeneinander arbeiten, sondern vielmehr ihren eigenen Weg gehen - und die gute Seite die Stärkere ist, muss der Mensch sich so verhalten, dass sie sich frei ausdrücken und schlechte Seiten neutralisieren kann.

Dies vorausgesetzt, entspricht der "Drache der Wolken" Unryu (den sich die Feuerwehrmänner tätowieren) ihrem Bedürfnis, um den Schutz des Drachen (Wasser) und seine positive Kraft zu erhalten, um der negativen Kraft des Feuers (Zerstörung) entgegen zu wirken und die Götter der Berge und der Felder (durch Wolken symbolisiert) anzulocken, die Regen (gut) für die Felder bringen und Feuer (gut), um die Schädlinge zu eliminieren.