Der größte der frühen britischen Tätowierkünstler war George Burchett, der seine professionelle Karriere im Jahr 1900 begann, als Riley und MacDonald auf dem Höhepunkt ihrer Karriere angelangt waren.

Burchett war ihn Brighton geboren. Als Kind wurde seine Fantasie angeregt durch Reisegeschichten und Abenteuer die ihm alte Seebären erzählten, die er am Strand von Brighton traf. Er war fasziniert von ihren Tätowierungen und ebenso ganz wild daran interessiert, wie sie gemacht worden waren. Im Alter von zehn oder elf Jahren begann er damit, an seinen Schulkameraden zu praktizieren und nahm dazu verschieden Sorten von Nadeln. Sein Klientel war zufrieden mit seiner Arbeit, jedoch weniger deren Eltern.

Als Burchett daraufhin nicht versprach seine Kunst aufzugeben wurde er von der Schule verwiesen und heuerte zwei Jahre später bei der Royal Navy an. In der Navy war er mit einem alten Seemann befreundet, der auch tätowierte und ihm die restlichen Geheimnisse beibrachte.

Was Burchett am meisten inspirierte waren die burmesischen und japanischen Tätowierungen auf den Armen seiner Mitreisenden. Als sein Schiff in Yokohama anlegte wurde er von Hori Chiyo tätowiert, der sieben Jahre zuvor den Duke of Clarence und den Duke of York tätowiert hatte.

Nachdem er die Welt zwölf Jahre als Seemann und anonymer Tätowierer bereist hatte, kehrte Burchett nach England zurück. Im Alter von 28 Jahren eröffnete er seinen ersten Laden in London, was ihm viel Arbeit bescherte, ein bisschen Glück und den Titel „König der Tätowierer“.

Burchett ist der einzige britische Künstler aus der Anfangszeit, der eine Biographie über sein Leben und seine Arbeit hinterließ. Er führte ein Tagebuch, schrieb viel Briefe und machte detaillierte Notizen in seine Terminbücher. Hinzu kam, dass er ein leidenschaftlicher Sammler von Dokumenten, Bildern, Niederschriften und Tätowierinstrumentarium war.

Bevor das Leben von Burchett zu Ende war, schrieb er das Konzept eines Buches, das auf seinen Tagebüchern und anderem Material seiner Sammlung basierte. Vor seinem Tod komplettierte Burchett verschiedene Kapitel und nach seinem Tod vervollständigte sein Freund Peter Leighton das bestehende Material indem Burchetts Witwe und andere Familienmitglieder ihm halfen.